Die Papierfabrik Laakirchen hat ein von Strategiewechsel geprägtes Jahr 2017 erfolgreich hinter sich gebracht und steht nun auf zwei Standbeinen. Eine der größten Investitionen der Firmengeschichte erweiterte die Produktpalette um Wellpappenrohpapier. Der Einstieg in den Verpackungsmarkt ist bereits über den Erwartungen angelaufen. Zudem feiert Laakirchen Papier heuer sein 150-jähriges Bestehen und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Die Laakirchen Papier AG, Tochterunternehmen der Heinzel Group, mit Sitz in Laakirchen, Oberösterreich, blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. Das auf die Herstellung von superkalandrierten Papieren und seit Oktober 2017 auch Wellpappenrohpapier spezialisierte Unternehmen verzeichnete 2017 einen Umsatz von 211,7 Mio. Euro.
„Wir sind mit der Entscheidung Laakirchen Papier zukünftig auf zwei Standbeinen zu führen sehr zufrieden. So ist die Wellpappenproduktion über den Erwartungen angelaufen und wir blicken höchst zuversichtlich in die Zukunft“, freut sich CFO Mag. Franz Baldauf über den erfolgreich umgesetzten Strategiewechsel.
Die Papiermaschine 10 (PM10) wurde vergangenes Jahr auf die Produktion von Wellpappenrohpapier auf Altpapierbasis umgebaut. Mit einer Geschwindigkeit von 1.600 m/min und einer Arbeitsbreite von 7.500 mm produziert die PM10 nun 450.000 Tonnen Wellpappenrohpapier jährlich. Parallel zum Umbau der PM10 wurde die PM11, welche weiterhin für die Produktion von superkalandrierten Papieren (SC-Papier) verwendet wird, ausgebaut. Der Ausbau der PM11 ermöglicht Laakirchen Papier eine Produktionssteigerung von 33.000 Jahrestonnen SC-Papier und das, unter der Verwendung des 25 Jahre alten Kalanders der PM10. Dieser wurde im Zuge der Umbauten vollständig übernommen. Insgesamt investierte Laakirchen Papier über 100 Mio. Euro in den Umbau.
2017 produzierte Laakirchen Papier rund 489.194 Tonnen Papier. Der Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr wird vollständig durch die zeitintensiven Umbauarbeiten des letzten Jahres begründet. Bei voller Auslastung beider Maschinen produziert Laakirchen Papier zukünftig pro Jahr rund 800.000 Tonnen SC- und Wellpappenrohpapier.
Für das kommende Jahr 2018 steht für Laakirchen Papier die weitere Stärkung der neuen Ausrichtung im Vordergrund. „Für die Zukunft gilt es nun die neuen Prozesse weiter zu stabilisieren und die erfolgreiche Markteinführung des Wellpappenrohpapiers fortzusetzen“, gibt Baldauf einen Ausblick in die Zukunft von Laakirchen Papier. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für Laakirchen zukünftig eine große Rolle. So wird weiterhin an effizienten Maßnahmen gearbeitet, um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu führen und die Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Aktuelle Marktentwicklung sorgt für gute Auslastung
Der gesamte Markt für Zellstoff und Papier erfuhr 2017 einen unerwarteten Aufschwung. So blieb der von Experten angekündigte Preisrückgang aus. Sowohl Zellstoff als auch Verpackungspapiere gingen preislich stark nach oben. Auch der stetig schrumpfende Markt der graphischen Papiere, liegt durch Kapazitätsabschaltungen wieder im Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Vor allem bei Wellpappenrohpapier herrschte mehr Nachfrage als Angebot. Grund dafür war, dass europaweite Kapazitäten langsamer anfuhren als angekündigt. Von vier Maschinen die 2017 neu auf den Verpackungspapiermarkt kommen sollten, schaffte es lediglich die PM10 von Laakirchen zeitgerecht zu starten. Auch in Zukunft birgt der Verpackungsmarkt Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen für Laakirchen Papier. „Das allgemeine Wirtschaftswachstum und die rasante Entwicklung im Onlinehandel sprechen weiterhin für eine gute zukünftige Auslastung“, blickt CEO Dr. Thomas Welt positiv in die Zukunft.
Papierproduktion ohne Frischholz
Durch den Einstieg in die Produktion von Verpackungspapier benötigt die Papierfabrik in Laakirchen ab dem Jahr 2018 deutlich mehr als die doppelte Menge an Altpapier. Die Wiederverwertung von Altpapier verringert den Energiebedarf sowie den CO2-Ausstoß durch die Schonung wertvoller primärer Ressourcen wie Frischholz. Für den Recyclingprozess von Altpapier nutzt Laakirchen Papier eine maßgeschneiderte Technologie, die den optimalen Einsatz von Recyclingpapier ermöglicht, bei gleichbleibend hoher Papierqualität. Zudem bietet Laakirchen Papier ihren Kunden gemäß FSC® und PEFCTM zertifiziertes Papier an.
„Effiziente Maßnahmen, ökologischer Weitblick und das Streben nach stetiger Verbesserung kennzeichnen das Energie- und Umweltmanagement der Laakirchen Papier AG“, betont Baldauf und ergänzt: „Die umweltfreundliche Infrastruktur am Standort Laakirchen ermöglicht eine ökologisch sinnvolle Führung des Stoffkreislaufes.“
Beispielgebend ist die mehrstufige mechanisch-biologische Kläranlage auf dem Betriebsgelände. Sie reinigt jährlich 7 Millionen m3 Abwasser – das entspricht einer Stadt mit 220.000 Einwohnern. Dadurch wird die hervorragende Wasserqualität der durch Laakirchen fließenden Traun gesichert.
Durch die Produktionsumstellung von SC-Papier auf Wellpappenrohpapier kam es verstärkt zu Geruchsemissionen. Bei der Produktion entstehen in Behältern und Bütten sauerstoffarme Bereiche, in denen sich Bakterien bilden. Diese leiten einen Zersetzungsprozess ein und führen zum Entstehen von unangenehmen Gerüchen. Gemeinsam mit externen Experten, die auf die Vermeidung von Geruchsbildung bei der Papierproduktion spezialisiert sind, wurden Maßnahmen in die Wege geleitet. So wurden dem Produktionsprozess Oxidationsmittel zugegeben, um der Entstehung von Bakterien in sauerstoffarmen Zonen vorzubeugen. Zusätzlich wurden die Verweilzeiten in den Behältern und Bütten reduziert.
„Maßgebliche Veränderungen der Prozesse, wie jene bei Laakirchen Papier, bringen auch immer unvorhergesehene Herausforderungen mit sich. So entstanden in diesem Jahr unangenehme Gerüche durch die Produktionsumstellung auf Wellpappenrohpapier“, erklärt Welt und ergänzt: „Durch gezielte Maßnahmen und die Unterstützung von Experten haben wir das Ausmaß des Problems begrenzt und arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen.“
Sicherer Arbeitgeber für die Region
Die Gemeinde Laakirchen wird als Zentrum der österreichischen Papierindustrie bezeichnet. So befinden sich zwei bedeutende Papierfabriken, das Papiermachermuseum, das Ausbildungszentrum der österreichischen Papierindustrie und ein weltweit agierender Maschinenlieferant der Papierindustrie in Laakirchen. Die Laakirchen Papier AG zählt mit ihren rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region und bietet attraktive und sichere Arbeitsplätze.
„Bestens ausgebildete Facharbeiter sind für Laakirchen Papier ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. So liegt unsere Facharbeiterquote bei den Papiermaschinen aktuell bei über 90%“, betont Welt. Bei Laakirchen Papier sind im Moment 17 Lehrlinge beschäftigt. Sie werden in den Bereichen Papiertechnik, Maschinenbautechnik, sowie Elektro- und Prozessleittechnik ausgebildet.
150 Jahre Laakirchen Papier
Laakirchen Papier entwickelte sich in den letzen 150 Jahren vom Papiermacher an der Traun zu einem der führenden europäischen Papierhersteller. Die 1867 von Franz August Schuppler gegründete Papierfabrik zählt heute mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Betrieben der Region.
1875 wurde die erste Papiermaschine von Laakirchen Papier errichtet. Nach Franz Schupplers Tod im Jahr 1884 übernahmen seine Söhne Alfred und August das Unternehmen. 1921 trat Karl Schleck in das Unternehmen ein und übernahm 1944 die Führung des Betriebs. 1963 wurde die Papierfabrik Laakirchen Aktiengesellschaft gegründet und Wilfried Heinzel trat an die Spitze. Nach den erfolgreichen 60er Jahren, wo die Papierproduktion von 16.000t auf 38.000t stieg, übernahm 1988 der schwedische SCA-Konzern die Papierfabrik. Im April 2013 kaufte Alfred Heinzel, Neffe von Wilfried Heinzel, die Papierfabrik vom schwedischen SCA-Konzern zurück. Seither wird das Unternehmen unter dem Namen „Laakirchen Papier AG“ geführt. Gemeinsam mit den weiteren Industriestandorten Zellstoff Pöls AG (Österreich), Raubling Papier GmbH (Deutschland) und AS Estonian Cell (Estland) zählt sie als Tochter der Heinzel Group zu den größten Herstellern von Marktzellstoff, Wellpappenrohpapier und Magazinpapier in Mittel- und Osteuropa.
Der Einstieg in die Produktion von leichtgewichtigem Wellpappenrohpapier mit Herbst letzten Jahres, ist für den oberösterreichischen Papierhersteller ein beachtlicher Meilenstein in der Firmengeschichte. „Die letzten 150 Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist neue Impulse zu setzten, um damit immer wieder den nächsten Schritt in die Zukunft zu wagen“, so Baldauf über den Mut neue Wege einzuschlagen und die Zukunft von Laakirchen Papier auch die nächsten 150 Jahre mitzugestalten.
Mitte Juni feiert Laakirchen Papier mit seinen Kunden, Wegbegleitern und MitarbeiterInnen das 150-jährige Jubiläum der Firma. Beim Sommerfest am 16.6 öffnet Laakirchen Papier allen Interessierten seine Türen und gibt Besucherinnen und Besuchern die Chance hinter die Kulissen der Papierproduktion zu blicken und das Traditionsunternehmen hautnah zu erleben.
Über Laakirchen Papier AG
Die Laakirchen Papier AG mit Sitz in Laakirchen (Oberösterreich) hat sich auf die Produktion und Weiterentwicklung von superkalandrierten, ungestrichenen Papieren (SC-Papier) sowie leichtgewichtigen Wellpappenrohpapieren für den europäischen Markt spezialisiert. Laakirchen Papier AG erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 211,7 Mio. Euro und beschäftigte durchschnittlich 461 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nähere Informationen unter http://laakirchen.heinzelpaper.com und www.starboard.com
Über die Heinzel Group
Die unter dem Dach der Heinzel Holding vereinte Heinzel Group zählt mit ihren Industriestandorten Zellstoff Pöls AG, Laakirchen Papier AG (beide Österreich), Raubling Papier GmbH (Deutschland) und AS Estonian Cell (Estland) zu den größten Herstellern von Marktzellstoff, Magazinpapier sowie Wellpappenrohpapier in Mittel- und Osteuropa. Der Handelsbereich umfasst mit der Wilfried Heinzel AG ein weltweit tätiges Handelshaus für Zellstoff, Papier und Karton, sowie mit der Europapier International AG das führende Papiergroßhandelsunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Die Bunzl & Biach GmbH ist der größte und bedeutendste Altpapierhändler Österreichs und ist führender Großhändler in Zentral- und Osteuropa. Der Wachstumserfolg der Unternehmensgruppe basiert auf der Erfüllung höchster Kundenansprüche an Qualität und Effizienz.
Die Heinzel Group erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 1.817 Mio. Euro und beschäftigte durchschnittlich 2.409 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nähere Informationen unter www.heinzel.com
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